Weimar. Gemeindereferentin Manuela Gebhardt über Beziehungen, die allen Widrigkeiten trotzen.

„Verbindung unterbrochen“ – So melden sich gelegentlich unsere elektronischen Helfer. Das ist dann ärgerlich und die Fehlersuche beginnt. In solchen Momenten wird deutlich, dass es eine notwendige Verbindung gab, die permanent vorhanden war.

Auch in unseren menschlichen Beziehungen brauchen wir beständige Verbindungen. Zwar hat es manchmal den Anschein, dass einzelne Kontaktpunkte ausreichen müssten, damit wir Menschen uns nicht aus den Augen verlieren. Doch menschliche Verbindungen beinhalten mehr, denn sie haben immer sichtbare und unsichtbare Komponenten. So gibt es Verbindungen, die tragen unser Denken und Fühlen über Zeiten und Orte hinweg.

Manuela Gebhardt ist katholische Theologin und Gemeindereferentin in Weimar.
Manuela Gebhardt ist katholische Theologin und Gemeindereferentin in Weimar. © Christian Jacob | Christian Jacob

Bestimmte Menschen sind uns immer nah, da wir sie aus Liebe „im Herzen tragen“. Nicht einmal der Tod kann in letzter Konsequenz eine solche Verbindung zerstören. Diese Erfahrung ist verblüffend. Sie wirft für mich die Frage auf, ob es eine Verbindung gibt, ohne die ich als Christin, als Mensch, nicht sein kann?

Das Sonntagsevangelium Johannes 15,1-8 lenkt den Blick über unsere zwischenmenschlichen Beziehungen hinaus. Im Bild von Weinstock und Rebe beschreibt Jesus Christus eine grundlegende Verbindung zu ihm. Der Mensch steht in stetiger Verbindung zu Gott und Gott zu ihm. Wenn wir darauf vertrauen, dann kann sich uns etwas Wunderbares erschließen. Die Verbindung zu Gott ist da, sie wird uns jeden Tag neu von ihm angeboten. Zögern wir also nicht, dies anzunehmen. Damit es nicht heißt: „Verbindung unterbrochen.“

Manuela Gebhardt ist katholische Theologin und Gemeindereferentin Weimar